Du bist aktuell gestresst? Verärgert? In Sorge?
Ausgerechnet jetzt kommt alles anders als geplant, türmen sich die Aufgaben, streikt die Spülmaschine, bringt dein Partner dich in Rage?
Und das auch noch zur Winterzeit, wo die Tage am kürzesten und unsere Leistungsfähigkeit am geringsten ist. Wir uns ganz naturgemäß mehr Ruhe wünschen.
Gerade jetzt (bzw. als Eltern zu jeder Zeit 😉) brauchen wir gute Strategien, um gelassen zu bleiben.
Und die schenke ich dir heute.
Ich zeige dir, wie du mit stressigen, ärgerlichen oder unangenehmen Situationen umgehen kannst. Ja, wie du sogar gestärkt und entspannt daraus hervorgehst.
Ich bin natürlich auch in der Übungsphase, gefeit ist wohl keiner;-) Aber ich habe gute Tipps & Tricks gesammelt, wie du – auch langfristig – gelassen bleiben kannst.
Gleich vorweg: Das hat nichts mit Ignoranz oder Egoismus zu tun. Im Gegenteil: Es geht mir um ein Annehmen der Gegebenheiten und um verantwortungsvolles Handeln. Nicht in Panik, Aggression oder Pessimismus zu verfallen, sondern in Ruhe das Beste aus der Situation für dich und deine Liebsten zu machen.
1. Mache dir bewusst, was dich stresst bzw. auf die Palme bringt
„Was genau regt mich so auf, wenn die Nachbarin vor der Tür parkt und ich kaum mit dem Kinderwagen vorbeikomme?“ „Was stresst mich so daran, wenn mein Partner sein Geschirr nicht direkt in die Spülmaschine räumt?“
Allein diese Fragen helfen dir, innezuhalten und einen Schritt in Richtung Gelassenheit zu gehen.
Denn indem du identifizierst, was dich auf die Palme bringt, machst du dir bewusst, dass die Tatsache an sich weniger das Problem ist als deine Interpretation.
Also im Fall der Nachbarin bspw. die Interpretation: Sie nimmt keine Rücksicht / hält sich für was Besseres / mir werden ständig Steine in den Weg gelegt. Im Fall des Geschirrs bspw.: Mein Partner will mich ärgern / respektiert mich nicht o.ä.
Fakt ist in beiden Fällen, dass ich irgendwie am Auto vorbei komme und mein Partner das Geschirr wegräumt, wenn ich ihn darum bitte. Beide hatten sicherlich ihre Gründe und höchstwahrscheinlich damit nicht beabsichtigt, mich zu verärgern.
Mit dem ‚bewusst machen‘ übernimmst du also Verantwortung. Und das ist wichtig, 1. weil es dir klarmacht, dass es selten persönlich gegen dich geht und 2. deine ‚Denkfallen‘ systematisch entlarvt und dir damit langfristig mehr Gelassenheit beschert.
Du siehst: Du hast es in der Hand! Willst du dich provozieren lassen? Anderen Macht über deine Gefühlswelt geben? Dich von äußeren Umständen herumschubsen lassen?
Oder doch besser selbst entscheiden, wie du dich fühlst und verhältst? Selbstbestimmt? Erwachsen? Gelassen und entspannt?
2. Gelassen bleiben: Atme und gewinne Distanz
Wenn du auf irgendeine Weise ‚attackiert‘ wirst – sei es durch eine stressige Situation oder wenn z.B. dein 2-Jähriger dich anschreit, weil du das Blatt ‚falsch‘ durchgeschnitten hast;-) – hilft dir immer deine Atmung.
Einmal tief durch die Nase ein- und auszuatmen bringt dich sofort von der Anspannung in eine Entspannung. Von der Hektik zur Ruhe. Von der Enge in ein sichtbar weites Feld an Möglichkeiten.
Tief und entspannt bis in den Bauch hinein zu atmen ist immer das Mittel zur Wahl, um Entspannung zu finden und auch langfristig gelassen zu sein. (Hier spricht die Sängerin & Yoga-Frau in mir. Du kannst aber auch Babys beobachten: Die machen das ganz natürlich so und gewöhnen sich nur nach und nach eine ungesunde, oberflächige Brustatmung an).
Vielleicht tut es dir auch gut, die Hände fest zu Fäusten zu ballen und dann wieder loszulassen (progressive Muskelentspannung) oder innerlich von 10 runterzuzählen.
Und falls du in Sachen Atmung weiter gehen willst, empfehle ich dir die 4-7-8-Atmung: Von 1 bis 4 zählend durch die Nase einatmen, den Atem anhalten und dabei von 1 bis 7 zählen und dann von 1 bis 8 zählend durch den Mund ausatmen.
So bist du (im Normalfall;-) innerhalb von Sekunden wieder die Ruhe selbst.
Um Distanz zu gewinnen kann zudem ein Raumwechsel oder kurzer Spaziergang Wunder wirken. Tue, was dir gut tut und dich kurz vom Ärger ablenkt.
Falls es sich tatsächlich um eine verbale, persönliche Attacke handelt, mache dir bewusst, dass sich hinter jeder Aggression Angst verbirgt.
Dann zeigst du wahre Größe, wenn du statt mit einer Gegenattacke mit Verständnis und Mitgefühl reagierst und gleichzeitig klare Grenzen setzt.
Du kannst dir auch hier wieder für dich Fragen stellen, z.B. „Ist das wirklich wahr?“ oder „Was kann im schlimmsten Fall passieren?“
Mit etwas Abstand gibst du dir die Chance viele Dinge relativieren zu können, als Bagatelle zu entlarven und im besten Fall sogar darüber zu lachen – die Königsdiziplin der Gelassenheit;-)
Mehr zum Thema ‚Loslassen können‘ findest du hier.
3. Gelassen bleiben: Priorisiere und kommuniziere klar
Geht es dir eher um ein andauerndes Gefühl von Stress, ‚immer zu viel Arbeit im Büro‘ oder was in der Art? Auch hier ist mehr Gelassenheit möglich – durch eine gute Struktur & durch Priorisierung.
Schon wieder darfst du dir Fragen stellen. Dieses Mal: „Was ist mir wirklich wichtig?“, „Wie bedeutend ist das für mich?“
Dann entscheide, wie dringend die Dinge sind. Lässt sich Manches vielleicht verschieben, delegieren oder in abgespeckter Variante verwirklichen?
Prioritäten zu setzen verschafft dir Klarheit im Kopf und ist Grundvoraussetzung für dein selbstbestimmtes Handeln.
Wenn du weißt, was du willst, kannst du klar mit anderen kommunizieren und deine Wünsche und Bedürfnisse verständlich äußern.
Und glaube mir, das lohnt sich! Es erspart dir so viel unnötigen Ärger. So hast du Energie übrig, um bei Stress, Ärger oder Gegenwind gelassen zu bleiben, positiv zu reagieren und ggf. neue Lösungswege für deine Ziele zu finden.
4. Teile dir deine Zeit gut ein und sei flexibel
Wenn du ehrlich bist, weißt du, dass der meiste Stress selbstgemacht ist. Sei es durch die bereits genannten ‚Denkfallen‘ und Interpretationen, durch Perfektionsansprüche, schlechte Kommunikation oder wenn du Dinge auf die lange Bank schiebst.
Aufgaben erst auf den letzten Drücker erledigen zu wollen geht selten entspannt über die Bühne. Da findest du im Leben wie in jedem guten Theaterstück die Szene, in der ausgerechnet dann das Telefon klingelt, der Computer streikt oder die Oma zu Besuch kommt;-)
Gelassen bleiben kannst du dagegen wunderbar, wenn du dir deine Zeit gut einteilst. Vorausschauend planst und handelst. Mit meinen Zeitmanagement-Methoden schaffst du das.
Mein Großer schreibt bspw. gerade viele Klassenarbeiten. Müsste er alles innerhalb der zwei Tage (die zwischen den Arbeiten liegen) lernen, wäre das stressig. Verteilt er aber das Lernen auf täglich ein bisschen, muss er am Tag zuvor das Gelernte nur noch wiederholen und kann zu Recht entspannt und gelassen bleiben.
Gelassenheit steht also keinesfalls im Widerspruch zu Erfolg, Leistung und Zielerreichung. Im Gegenteil: Es bedeutet Struktur, Klarheit, Weitsicht und v.a. die von mir immer betonten großzügigen Zeitpuffer für Unvorhergesehenes.
Setze dir ein Ziel nach dem anderen und erreiche es.
Puffer in der Planung erlauben es dir, deine Ziele nicht aus den Augen zu verlieren und dennoch entspannt mit allen Dingen umgehen, die auf dich zukommen. Es bedeutet größtmögliche Flexibilität und Kreativität.
Und die bekommst du, wenn du dir deinen Alltag so einteilst, dass du etwas Kraft und Energie für die – nennen wir es mal nett formuliert – ‚Überraschungen‘ des Lebens übrig lässt.
Ich verspreche dir: So können selbst Hürden, Herausforderungen oder vermeintlicher Mangel Spaß machen bzw. neues Potential zu Tage fördern. (Ich hatte bspw. als Kind keine Kleider für meine Barbies & habe deshalb Taschentücher meines Vaters zu Ballkleidern umgestaltet;-)
Das macht dich wahrlich flexibel & kreativ und du tust gelassen etwas für deine Weiterentwicklung.😊
5. Gelassen bleiben: Übe dich in Entspannung und Selbstliebe
Ja, jetzt kommt das Schwerste, dein Inneres. Glaubenssätze wie „Ich bin nicht gut genug“ oder „Ich muss perfekt sein“, „Ich darf keine Fehler machen“ oder „Ich muss alle Erwartungen erfüllen“ sind unsere größten Feinde in Sachen Gelassenheit.
Falls es dich beruhigt, jeder von uns hat welche. Die Frage ist nur, wieviel Raum du ihnen gibst. Ob du sie entlarvst, wenn sie dich unter Druck setzen.
Ob du ihnen entgegen treten kannst und sagen: „Mir egal, wie es gerade hier aussieht. Ich brauche jetzt eine Pause und einen Tee.“
Gönne dir Pausen. Sei lieb zu dir. Genieße, wenn dir etwas gut tut und frage dich: „Wem nützt es, wenn ich gestresst/ verärgert/ mies drauf bin?“ „Reicht es auch, wenn ich das gut mache oder ist Perfektion wirklich notwendig?“
Glaube mir: Wenn du in stressigen oder ärgerlichen Situationen gelassen bleiben kannst geht es auch umso schneller und positiver weiter. ☀️
Es lohnt sich also, verschiedene meiner Gelassenheits-Strategien auszuprobieren. Innehalten, atmen, Tee trinken,… Finde heraus, was dir gut tut. Dich gelassen und zu-Frieden macht.
Das wünsche ich dir von Herzen. ❤️
Alles Liebe, deine STEPH
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