Wir kommen gerade von unserer 3-monatigen Reise durch Südafrika mit unseren 3 Kids und jeder sagt uns, wie mutig er das fand.
Das Wort Mut habe ich in diesem Kontext jetzt so oft gehört und dennoch frage ich mich jedes Mal: Ich? Ein mutiger Mensch?
Ich weiß ja nicht, wie es dir geht – ich jedenfalls habe Mut bisher immer anderen zugeschrieben. Helden, Halbgöttern, Extremsportlern, manchmal auch negativ behaftet im Sinne von fahrlässig oder furchtlos.
Mich selbst (die ich doch Sicherheit & Struktur schätze) und etwas, dass uns so viel Spaß gemacht hat wie diese Reise (mit reichlich wundervoller Familienzeit, Sonne, traumhafter Natur & Seele baumeln lassen) hätte ich nicht dazu gezählt.
Grund genug, das etwas näher zu beleuchten und für dich aufzudröseln.
Mir ist klar, dass die vielen unbekannten Variablen / eine Veränderung an sich durchaus Angst machen kann und allgemein ‚ein Ausbrechen aus Gewohntem‘ als mutig angesehen wird.
Ich bin jedoch überzeugt, dass ein regelmäßiges Verlassen der Komfortzone wichtig und nur von Vorteil ist.
Es tut einfach gut, immer wieder neu zu denken, (im Kopf) zu reisen, Veränderungen offen zu begegnen, die Perspektive zu wechseln und flexibel zu bleiben.
Ja, in diesem Sinne kann ich ‚mutig sein‘ nur empfehlen & liefere dir hier gerne noch ein paar Argumente & Ideen zur Umsetzung:
1. Mutig sein heißt ‚aus vollem Herzen leben‘
Etymologisch wird Mut hergeleitet aus z.B. dem Indogermanischen ‚mo‘ = ‚starker Wille‘ oder vom Althochdeutschen ‚muot‘ = Seele, Empfindung, Hochherzigkeit.
Über das Synonym Courage und lateinisch ‚cor‘ (=Herz) entstand zudem die häufige Deutung von Mut als einem Leben ‚aus vollem Herzen‘.
Wie schön, oder?
Es geht also beim ‚mutig sein‘ darum, dass du auf dein Herz hörst und tust, was es dir rät. Auch wenn es unbequem ist, auch wenn dein Verstand, dein Umfeld oder sonst wer Zweifel schürt, Ängste entwickelt und Bedenken äußert.
Mutig zu sein bedeutet, deinen Kopf (der es nunmal sicher, bequem und vertraut mag;-) auch mal hinten anzustellen, um mehr und mehr aus vollem Herzen zu leben.
Es lohnt sich also auf ganzer Linie, dein Herz in den Fokus zu nehmen und zu wissen, ‚für was es schlägt‘.
2. Selbst-bewusst durch den Tag
Schau dir mal deine verschiedenen Lebensbereiche an: Arbeit, Familie, Gesundheit, Freunde,… Fühlst du dich glücklich und erfüllt?
Lebst du bewusst, was dir wichtig ist oder doch eher in mancher Hinsicht so ‚vor dich hin‘, ‚weil es sich eben so ergeben hat‘ oder ‚von außen bestimmt‘?
Klar gibt es Bereiche, die dich gefühlt von außen bestimmen (ich weiß wovon ich rede, ich habe drei Kids;-) Dennoch gibt es viel, was in deiner Macht liegt (unsere Reisen sind dafür ein guter Beweis;-).
Was ich sagen will: Ersticke nicht auf Dauer in faulen Kompromissen, nur weil dich deine eigenen Denkmuster einschränken, sondern hinterfrage immer wieder dein Denken und Tun.
Wenn du dir selbst bewusst bist, dich deinen Gefühlen stellst und eventuelle Ängste überwindest, bist du mutig. Und das tut dir und deinem Umfeld einfach gut 🙂
3. Gutes bewahren und Neues wagen
Mutig sein heißt absolut nicht, dass du alles umkrempeln musst! Vielleicht bist du ja aktuell auch voll und ganz zufrieden. Dann wunderbar, sei mutig und steh dazu;-)
Falls du unzufrieden und deshalb nun deprimiert oder demotiviert bist, lohnt sich ein Blick auf deine bisherigen Glücksmomente und ‚Erfolge‘. Vielleicht findest du ja doch auch bei dir so einige mutige Schritte?
Mutig sein heißt nur: Nehme dein Leben selbst in die Hand. Höre in dein Herz hinein, stehe für dich ein und sei offen für Veränderungen.
Mein Tipp also: Bewahre dir das Gute. Sei dankbar und genieße, was du alles Schönes in deinem Leben hast.
Und darüber hinaus: Wage Neues. Durchbreche gewohnte Muster, verlasse deine Komfortzone
1. kannst du dann all das Schöne / Selbstverständliche in deinem Leben wieder mehr schätzen. (Mein Kleiner fragt seit unserer Reise weiterhin fast täglich, ob wir Internet haben & freut sich dann mega, dass es klappt – so schön!)
2. ist Weiterentwicklung so positiv – oder willst du ewig auf der Stelle treten?
Also: Probier doch mal eine andere Sportart aus, melde dich für einen Kurs bei der VHS o.ä. an, plane eine Reise in ein dir fremdes Land, sei kreativ, offen und für eine Überraschung gut😉
(Falls es dir dazu aktuell an Motivation fehlt, lese hier weiter.)
4. Dem Perfektionsdrang den Rücken kehren
Hier musste ich auch erst ein wenig umdenken… Meine Annahme, dass mutige Menschen unverwundbar sind, war wohl doch etwas veraltet. Und letztlich wohl auch grundlegend falsch.
Ein Risiko einzugehen, etwas Neues zu wagen – das geht doch alles viel mehr in Richtung sich verletzbar machen, dem ‚Spott aussetzen‘, wenn man scheitert etc.
Und selbst, wenn es klappt. Perfekt war noch selten was beim ersten Versuch. Da macht ja doch meist erst die Übung den Meister.
Heißt: Mutige Menschen sind die, die dem Perfektionsdrang den Rücken kehren. Die einfach mal machen (es könnte ja gut werden;-), die ihrem Herzen folgen und sich damit auch ein Stück weit verletzbar machen.
5. Mutig sein & das Leben spüren
Nur wer sein Herz öffnet und Gefühle zeigt, kann wachsen und auch selbst ‚berührt werden‘. Die wahren Mutproben verstecken sich also im Alltag.
Herzöffnung, Vertrauen und Verletzlichkeit – sind nicht das die größten Hürden? Ist es nicht einfacher, sich hinter Mauern zu verschanzen, um nicht verletzt, belächelt o.ä. werden zu können?
Auch wer es immer anderen recht machen will, verspürt vielleicht aktuell weniger Reibung, verliert sich aber selbst und damit auch eine echte Verbundenheit zu anderen Menschen.
Also versuchs doch mal: Heute ein bißchen weniger Sicherheits- und Perfektionsbestreben, dafür mehr Herz, Vertrauen und Offenheit.
Wie mutig! 👏🏼
6. Rationales Denken für mehr Mut
Wenn dir vor allem Angst im Wege steht, hilft oft eine rationale Herangehensweise: Versuche deine Angst so objektiv wie möglich zu betrachten und frage dich beispielsweise, was dir im schlimmsten Fall und was im besten Fall passieren kann.
Häufig wirst du merken, dass dir weder Tod noch Armut droht, dagegen mit großer Wahrscheinlichkeit ein (womöglich sogar schönes) Erlebnis / eine Erfahrung / ein Zugewinn lockt.
Ebenso dienlich ist es, wenn du dir bewusst machst, dass du mulmige / ängstliche / negative Gefühle hast, aber dich davon distanzieren kannst. Du musst dich nicht mit ihnen identifizieren. Du bist nicht deine Gefühle.
7. Mutig sein mit Selbstdisziplin & Aktionismus
Mit Selbstdisziplin kannst du dich nach und nach aus deinem selbstgebauten ‚Gefängnis‘ befreien. Zum Beispiel, indem du dir täglich eine Aufgabe stellst, die dich fordert, dich ins konkrete Tun bringt. Immer ein wenig an deiner Komfortzonen-Grenze kratzt;-)
Sei es, wenn du schüchtern bist, dass du täglich einen Fremden nach der Uhrzeit fragst oder wie es ihm geht (in Südafrika völlig üblich;-), sei es eine neue Bekanntschaft, ein neues Restaurant, die Reise in ein fremdes Land.
Mein 11-jähriger Sohn hat in Südafrika so an Selbstbewusstsein gewonnen, weil er merkte, dass er das Englische schon so gut versteht und sich auch ohne unsere Hilfe (zur Not mit Händen und Füßen;-) verständigen kann.
Mut kommt also oft mit dem Tun. Mit einer positiven Einstellung, einer guten Struktur, gutem Zeitmanagement, mit gut formulierten Zielen & deren Umsetzung,… Oder auch einfach mit dem Loslassen.
Schau, welche negativen Denkmuster du abschütteln kannst, was dich hindert loszugehen. Und dann:
Leg los, komm ins Tun. Tue noch heute etwas außerhalb deiner Komfortzone (konkrete Tipps gibts in meinem Artikel ‚kreativ sein‘) und du wirst sehen: Auch du kannst mutig sein und davon sehr profitieren.
Wenn du das Gefühl hast ich könnte dir vielleicht dabei helfen, melde dich gerne für ein Gespräch.
Alles Liebe,
deine STEPH
PS: Gerne folge mir auch auf Instagram unter stephstock.coaching 💛. Wenn du am Reisen interessiert ist oder dich auf diese Weise mal wegträumen möchtest kommst du zudem auf thestocks.de auf deine Kosten;-) Und wenn dir der Artikel gefallen hat, sei gern auch bei meinem Impuls-Letter per Mail dabei – für mehr Luft zum Atmen, weil du es dir wert bist 😘